Freitag, 27. April 2007
Es nimmt kein Ende!
Das mit der Kultur, meine ich. So viel davon auf einem Haufen, das passiert selten. Gestern war schon wieder was. Man traut sich kaum noch es zuzugeben: Ja, ich war schon wieder im Edith-Stein-Haus. Ja, es waren schon wieder ganz viele von den deutschen Erasmus-Studenten da, die man kennt. Ja, es war trotzdem - oder gerade deshalb - sehr schön! Theresa, Marie und Adina luden in den Keller des Hauses zum "Abend mit Literatur" in Polnisch, Deutsch und Englisch. Ziel war, dass möglichst viele der Erschienenen aus Texten oder oder Büchern vortragen sollten, die sie selbst ausgewählt und für besonders gut befunden hatten. Das Konzept ging, wie ich fand, auch sehr gut auf - nur ein wenig mehr Publikum hätte die Veranstaltung schon beehren dürfen. Diejenigen jedenfalls, die nicht da waren, haben durchaus einiges verpasst, denn die Darbietungen waren sowohl inhaltlich als auch in der Art wie sie vorgetragen wurden sehr gut.
Außerdem konnte man seit langem endlich mal wieder etwas Wein trinken! ;-) Rotwein, der auch noch schmeckte. Hach! Zuviel des Bieres ist eben auf Dauer auch nicht gut. Das nur so am Rande bemerkt ...

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Wenn es nicht so traurig wäre, ...
... dann könnte man schon fast wieder darüber lachen! Aber zu recht fragte die TITANIC vor nicht allzu langer Zeit, ob es denn überhaupt politisch korrekt sei, über Stoiber zu lachen? Eine der ethisch-moralischen Kernfragen unserer Zeit, deren Beantwortung einem jeden selbst überlassen bleiben muss ... wobei der SPIEGEL dazu eine ganz nette Entscheidungshilfe bereitgestellt hat.

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Mittwoch, 25. April 2007
Es geht in die Verlängerung ...
... meines Aufenthaltes in dieser Perle Schlesiens, nein, was sage ich: Polens, wenn nicht gar ganz Mittel- und Osteuropas! Na gut, einige andere Orte würden wirksame Gegenargumente bringen können, aber Fakt ist, dass die Stadt einiges - und bald durch die Fußball Europameisterschaften in Polen und der Ukraine noch mehr - zu bieten hat.
Gerade deswegen ist es umso schöner, dass man meinem Bitten am Willy-Brandt-Zentrum nachgegeben hat und ich dort im Juni und Juli einen Praktikumsplatz erhalten habe. Das verlängert den Aufenthalt um immerhin einen Monat, noch dazu im Sommer! Strike!
In diesem Sinne: Fang' ich doch lieber gleich mal mit dem Essay schreiben an, sonst schaffe ich das vorher gar nicht mehr!

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Konsum! Konsum! Konsum!
Wroclaw erliegt dem allgemeinen Kaufrausch! Nichts wird mehr sein, wie es einmal war. Da, wo bis vor ungefähr einem Jahr noch ein angeblich sehr umfangreicher Wochenmarkt gelegen war, steht heute eine der neuen Shoppingmalls dieser doch so schönen Stadt. Zum Ende letzter Woche war es die "Pasaz Grunwaldzki", ab heute zudem noch die "Arkady". Ganz besonders Erstere, die Passage, kann sich dabei als der Tod jeglichen studentischen Lebens Wroclaws erweisen. Nur vierhundert Meter von dem Wohnheim entfernt, in welchem die Mehrheit der ausländischen Studenten lebt, hat sie eröffnet und bietet einfach alles. Klamotten noch und nöcher, Buchhanndlung, Lebensmittelmarkt, FastFood Ketten aller Herren Länder (vor allem eines Landes) und ein - im Augenblick noch nicht fertiggestelltes - "Multikino" mit 14 Sälen. Damit ist es nicht nur die größte Mall in der Stadt, sondern hat auch noch das größte Kino zu bieten. Allerdings haben sich die Betreiber schon mal schön zu Beginn selbst ins Bein geschossen, als sie es tatsächlich fertig brachten, noch am Tag vor der offiziell geplanten Eröffnung Radiospots auszustrahlen, die auf dieses Ereignis hinwiesen - nur um dann am nächsten Tag nicht zu öffnen! Damit nicht genug, nein! Man schaffte es sogar, erst zweieinhalb Wochen nach dem Termin zumindest die überwiegende Mehrheit der Geschäfte und die interne Technik soweit zu installieren, dass man eröffnen konnte. Mehrere kostspielige Klagen der Mieter liegen bereits gegen die Betreibergesellschaft vor.

Nun jedenfalls können alle Einwohner noch mehr shoppen. Noch mehr als ohnehin schon! Man weiß scheinbar gar nicht wohin mit dem Geld das man gar nicht hat. Steigerungen des Durchschnittslohnes und die besten Wirtschaftswachstumsdaten ganz Polens hin oder her: Es erscheint momentan nur schwer absehbar, wie viele dieser Zentren noch gebaut werden sollen. Vorerst müssen die bisherigen vier bzw. fünf in Wroclaw erst einmal reichen. Der bisherige (zumindest optische) Marktführer, die Galeria Dominikanska, könnte ganz schweren Zeiten entgegengehen. Viel kleiner als die neuen Malls und noch dazu mit nicht ganz so tollen Geschäften und einer ohnehin besonders unangenehmen Atmosphäre gesegnet, muss man dort wahrscheinlich noch viel stärker auf das Alleinstellungsmerkmal einer absoluten Zentrumsnähe setzen. Gegenüber der Glasfront der "Pasaz" (gesprochen "Pasasch") hat sie zumindest schon vor Wochen drei verdammt große Plakate an einem Wohnhaus angebracht mit der fast schon beruhigend klingenden Aufschrift: "Wir sind ganz in der Nähe!"

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Freitag, 20. April 2007
Hat die polnische Polizei zu viel Zeit?
Auf diese Frage kann es natürlich nur eine Antwort geben: Ja, verdammt noch mal!
Anders lässt es sich nicht erklären, dass sie ständig in Mannschaftswagen durch die Straßen unserer schönen Stadt patroulliert und unschuldige Menschen belästigt. Gestern war mal wieder Insa an der Reihe. Nichtsahnend schlenderte sie die Straße entlang und sah irgendwann einen sechs Mann hoch besetzten Wagen unserer Feunde und Helfer an sich vorbeischieben, verlangsamen und schließlich rechts anhaltend. Heraus schwang sich ein junger - extrem lääääässiger Policjant - seine Zigarette rauchend und jovial fragend, ob pani denn keine Schuhe hätte? Gut, für Aussenstehende ist es oftmals leicht unverständlich, weshalb Madame es vorzieht barfuß bei fünf Grad Bodentemperatur kein irgendwie geartetes Schuhwerk zu tragen. (Schuhgröße ist keine Ausrede!)
Die Jungs von der Polizei fanden es jedenfalls offensichtlich zum brüllen und schickten einen der Mutigsten aus ihren Reihen vor um den Fall zu erkunden. Leider bekam er lediglich die für ihn sicher unbefriedigende Antwort, dass pani selbstverständlich Schuhe besitze (wenn der wüsste wie viele!) es aber vorziehe ohne solche zu laufen. Unverrrichteter Dinge musste er in seinen Wagen zurückkehren, immerhin in dem sicheren Glauben gerade wieder mal irgendwen völlig "unnormales" getroffen zu haben und froh darüber, dass weder er noch seine Frau so "komisch" seien. Langweiler!

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