Donnerstag, 26. Juli 2007
Die Polnische Bahn ...
... könnte in Zukunft in arge finanzielle Schwierigkeiten geraten, wenn die EU-Regelung greifen sollte, dass man ab 2009 und später ab einer Stunde Verspätung Entschädigungen erhalten soll. Das hätte sie allein gestern wieder ein kleines Vermögen gekostet. Zwischen zwei un drei Stunden Verspätung bei ungefähr einem Viertel der Züge - das schlägt bei der Häufigkeit, mit der es hier noch vorkommt ordentlich ins Kontor!
Viel Spaß wünschen wir der PKP und der polnischen Regierung bei der Implementierung dieser Regelung! Vielleicht haben sie Glück, und des kommt gar nicht dazu.

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Freitag, 6. Juli 2007
Das mein Feund, ...
... ist der ganz normale Wahnsinn in dieser Regierung!
Was die Polen dazu sagen? Alle die mam trifft fangen entweder selbstinduziert an, über ihre Regierung zu schimpfen oder tun es, wenn man die Sprache darauf bringt. Meines Erachtens ist zumindets bei den Jüngeren - die ich getroffen habe - die Verbitterung ernst gemeint. Aber irgendwer muss die Herren ja auch gewählt haben. Und das waren nicht ausschließlich die vielgescholtenen Kleinbauern aus Ostpolen, die hier sowieso keinen guten Stand haben! Die Zwillinge (oder auch Kaczynscy) haben auch in den Städten 2005 ganz ordentlich gepunktet mit ihrem Programm.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass einige Menschen, zumindest gegenüber Ausländern, vorsichtshalber eine negative Haltung zu ihrer Regierung einnehmen, sie aber durchaus - in Grundsätzen - gutheißen. Fakt ist aber auch, dass die polnische Bevölkerung eine der euro-enthusiastischsten der Union ist und man mittlerweile - angesichts 2 Million Polen, die dauerhaft im Ausland leben und arbeiten - sagt: "70% der Polen sind mit ihrer Regierung unzufrieden. 30% sind in Irland."
Trotzdem habe ich manchmal, das Gefühl, dass eine nicht geringe Zahl das Verhalten der "Kartoffeln" insofern gutheißt, als sie sich ebenfalls eine stärkere Rolle ihres Landes in der EU wünschen. Nicht mehr von Frankreich, Großbritannien und vor allem der größten "Bedrohung" im Westen - Deutschland - gegängelt zu werden, das ist ein sicher recht starker und bis zu gewissen Graden auch gut nachvollziehbarer Wunsch. Hinzu kommt der befürchtete Verlust der eben erst (1989/90) wiedergewonnenen nationalen Selbstbestimmung und damit der eigenen nationalen Identität, die über weit mehr als hundert Jahre das Einzige war, was an Polen und seine Geschichte erinnern konnte. Bis dahin behaupte ich es zu verstehen.
Weiter aber auch nicht.
Ich persönlich halte es nicht für gut, was da abläuft, vor allem in Stilfragen und was die gesamte Rethorik an geht. Auch im Inland sieht das - soweit ich das mit meinen beschränkten Sprachkenntnissen verfolgen kann - nicht anders aus. Andererseits: so toll ist der ausgehandelt e Kompromiss in seiner Gesamtheit ja nun wirklich nicht. Klar geht es für die Jungs aus Warszawa vor allem um eigene Interessen, was sich besonders bescheuert anhört, wenn man es anderen vorwirft ebenso zu handeln. Und das Argument, dass man - würde man die durch die Deutschen ermordeten polnischen Bürger vor 1945 hinzurechnen - ungefähr 60 Millionen Einwohner hätte, war so ziemlich das genialste Argument, das ich bisher in irgendeiner Diskussion hören durfte! Wie nennt man diese Strategie? Reduction Strategy? Den Gegner unter anderem mit themenfremden Argumenten angreifen, um dann irgendwann ein bisschen zurückzurudern und trotzdem etwas zu gewinnen ...
Man kann das alles ja auch für mehr als gut geplante Verwirrung halten, auch wenn es so impulsiv wirkt. Aber ich vermute, dass die anderen EU-Staaten da auch schon drauf gekommen sind.

Man kann die Frage also nicht wirklich beantworten, die Akzeptanz der Regierung in der Addition in der Bevölkerung ist aber weiter gesunken - nimmt man die Sonntagsfrage zur Grundlage. Vergleicht man aber die Daten der letzten Umfragen, wird klar, dass die Meinung hier ohnehin sehr stark schwankt. Mal ist PiS in Führung, mal die PO. Aber wie man explizit zur EU nach dem Gipfel steht, da habe ich noch keine Umfrage finden können - noch nicht.
Fazit: Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man eigentlich nur darüber lachen!

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Mittwoch, 16. Mai 2007
Kennen sie dieses Gefühl?
Diese Leere. Diese Leere, diese unglaubliche Leere, die sich im Hirn ausbreitet wie ein scheinbar nie versiegender Tintenklecks? Sie breitet sich vornehmlich dann aus, wenn der Stress abfällt. Nicht, dass man als Erasmus-Student jemals ernsthaft Stress hätte - Neeiiin! Aber nach meiner heutigen Präsentation in der Uni habe ich exakt dieses Gefühl.
Das Wochenende, die Vorbereitungen für und schließlich gestern die überaus erfolgreiche Durchführung von Insas Geburtstag (fünf verschiedene selbstgebackenen Kuchen!) gepaart mit dem Druck, das Referat immer noch nicht fertig zu haben ... also ich fand das ziemlich anstrengend! Aber jetzt is' ja wieder alles spokoj - Insa ein Jahr älter, ich den halben Tag im Delirium des Zuckerschocks vom Vorabend - Lebbe gehd weider. Muss ja.
Und dazu diese, zugegebenermaßen angenehme, Leere im Kopf ...
Hach ja ...

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Freitag, 27. April 2007
Wenn es nicht so traurig wäre, ...
... dann könnte man schon fast wieder darüber lachen! Aber zu recht fragte die TITANIC vor nicht allzu langer Zeit, ob es denn überhaupt politisch korrekt sei, über Stoiber zu lachen? Eine der ethisch-moralischen Kernfragen unserer Zeit, deren Beantwortung einem jeden selbst überlassen bleiben muss ... wobei der SPIEGEL dazu eine ganz nette Entscheidungshilfe bereitgestellt hat.

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Freitag, 20. April 2007
Hat die polnische Polizei zu viel Zeit?
Auf diese Frage kann es natürlich nur eine Antwort geben: Ja, verdammt noch mal!
Anders lässt es sich nicht erklären, dass sie ständig in Mannschaftswagen durch die Straßen unserer schönen Stadt patroulliert und unschuldige Menschen belästigt. Gestern war mal wieder Insa an der Reihe. Nichtsahnend schlenderte sie die Straße entlang und sah irgendwann einen sechs Mann hoch besetzten Wagen unserer Feunde und Helfer an sich vorbeischieben, verlangsamen und schließlich rechts anhaltend. Heraus schwang sich ein junger - extrem lääääässiger Policjant - seine Zigarette rauchend und jovial fragend, ob pani denn keine Schuhe hätte? Gut, für Aussenstehende ist es oftmals leicht unverständlich, weshalb Madame es vorzieht barfuß bei fünf Grad Bodentemperatur kein irgendwie geartetes Schuhwerk zu tragen. (Schuhgröße ist keine Ausrede!)
Die Jungs von der Polizei fanden es jedenfalls offensichtlich zum brüllen und schickten einen der Mutigsten aus ihren Reihen vor um den Fall zu erkunden. Leider bekam er lediglich die für ihn sicher unbefriedigende Antwort, dass pani selbstverständlich Schuhe besitze (wenn der wüsste wie viele!) es aber vorziehe ohne solche zu laufen. Unverrrichteter Dinge musste er in seinen Wagen zurückkehren, immerhin in dem sicheren Glauben gerade wieder mal irgendwen völlig "unnormales" getroffen zu haben und froh darüber, dass weder er noch seine Frau so "komisch" seien. Langweiler!

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Donnerstag, 22. März 2007
Ich könnte Hesse werden!
Na ja, eigentlich nur Deutscher. Aber Hessen würde mich höchst-wahrscheinlich einbürgern, denn im Einbürgerungstest setzte es schlappe 20 Punkte von 20 möglichen. Gut, dass sie meine aktiven Sprachkenntnisse nicht auch noch getestet haben, dann würden sie mir sicher nicht mehr glauben, dass ich Deutscher sein will bzw. schon bin.
Aber es beruhigt ungemein, dass man scheinbar doch in den müden Augen der Staatsmacht als "Deutscher" gilt. Obwohl 100 % ja eigentlich ein bisschen zu viel des Guten ist. Wer so viel weiß hat entweder (a) auswendig gelernt (Streber!) oder (b) weiß einfach zu viel, als dass es normal wäre. Letzteres kann zwei Gründe haben: (aa) man ist ein Streber, oder (ab), man ist ein "Schläfer". Vielleicht haben mich ja Kaliningrader/Königsberger Separatisten nach Deutschland eingeschmuggelt, damit ich in ihrem Namen die Bundesregierung unter Druck setze, Russland zu zwingen besagte Stadt in die Unabhängigkeit zu entlassen und sie von deutscher Seite zu repatriieren?! Wer weiß das schon? Es soll Leute geben, die auch auf solche Gedanken kommen können. Immerhin bin ich ja zur Hälfte aus der Ecke (wenn zwei Großeltern auf diese Weise zählen).
Ab und fällt leider auch was ab ...Und jetzt habe ich, zur Ausführung meines perfiden Planes mein "Heimatland" - welches ich nie gesehen habe - zu "befreien". Aus diesem Grunde habe ich mich nahezu perfekt assimiliert um nicht als Terrorist aufzufallen. Zugegeben: ein ziemlich blödsinniger Gedanke!
Zumal es generell wenig Sinn macht, einbürgerungswillige Menschen zu fragen, welches Bild Kaspar David Friedrich um 1818 auf der Ostseeinsel Rügen gemalt hat (übrigens war es das hier rechts). Was sagt das über deutsche Kultur aus bzw. finde zwei deutsche Straßenbauarbeiter auf einer Autobahntrasse, die wissen worum es geht? Warum sollten sie auch, es gibt echt wichtigere Dinge! Zum Beispiel: Ordnung, Sauberkeit, Disziplin ... wenn man mal an Loriot angelehnt zitieren darf.
Ordnung. Das ist ja für viele Menschen im Ausland durchaus noch eine Generaleigenschaft all derer, die sich des Sommers auf Mallorca die Rübe verbrennen und nicht englisch sprechen. Über so was denkt man manchmal nach bzw. wird mit der nase darauf gestoßen, wenn man gerne Hesse werden möchte. Leider fehlte eine Version der Fragen in hessischer Mundart. Warum das nötig ist? Na, weil die Fragen, die das hessische Innenministerium stellt, so ungalublich alltäglich sind! Man muss doch als Mensch unter Hessen auch verstehen, was einem der Mitbürger zu sagen hat - zu der Kultur, die angeblich "deutsch" ist.
Das wollte ich nur mal gesagt haben.

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Dienstag, 20. Februar 2007
Fragen aus dem Leben (2)
Wie war das mit der Heizung im Wohnheim? Man konnte sie nicht ausstellen? Jetzt geht's plötzlich doch. Oh Mann! Was man selber nicht in drei Monaten hinbekommt, macht der gute Arkadi in nur drei Sekunden mit einem Handgriff. Ja ja, diese Deutschen können auch nur meckern ... ts, ts, ts. Jetzt ist es jedenfalls wieder sehr angenehm in meinem Zimmer. Danke Arkadi!

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Samstag, 17. Februar 2007
Besuchen sie Polen, hier werden sie gebeugt!
Am Freitag mussten wir zum wiederholten Male feststellen, dass in Polen wirklich alles was nicht reinen lateinischen Ursprungs ist gnadenlos gebeugt wird! Substantive und Adjektive, ohne Ausnahme. So heißt Angela Merkel im Genitiv hier schlicht Angeli Merkela und wenn man mich rufen möchte, dann nimmt man den unheimlich stylischen Vokativ: Philippie! Oder man polnischt den Namen erst mal ein und ruft Filipie bzw. Filipiu! Gesegnet, wer da maksimum (Höchstmaß), minimum (Mindestmaß) oder aluminium heißt. Der nämlich hat Glück gehabt und gilt als indeklinabel. Kann also nicht "geflext" werden. Klingt erst mal schlim ist es aber gar nicht. Für alle anderen aber heißt es: hinhören und aufpassen! Denn das, was wie ein hysterischer Aufschrei klingt könnte auch dein Name sein ...

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Mittwoch, 14. Februar 2007
Fragen aus dem Leben
Warum kann man in meinem polnischen Wohnheim die Heizung nicht regulieren?
Um ehrlich zu sein, ich kann mit die Frage nicht wirklich beantworten. Aber es ist trotzdem ganz interessant, dass einerseits die beiden Kartoffeln an der Spitze des Staates versuchen die polnische Energieversorgung krisensicher zu gestalten und andererseits in einer Vielzahl von Wohnheimen dieses herrlichen Landes die Heizungen nicht runtergestellt werden können wenn es draußen so warm ist wie im Moment. Wenn man abends aus der Uni nach Hause kommt ist das erste auf das man trifft eine massive Wand abgestandener Luft. Das fördert nicht zwingend die Konzentration und schon gar nicht den Schlaf, denn wenn man hier schlafen will ohne zu ersticken bzw. in einer Sauna aufzuwachen, muss man das Fenster recht weit geöffnet lassen. Das wiederum führt dazu, dass man des Morgens vom Lärm der Autos und der Baustelle geweckt wird und so ein leichtes Kratzen im Hals verspürt.
Ich weiß nicht, was soll es bedeuten ... aber immerhin hat man was, das man später rumerzählen kann und zur Beantwortung der Frage nach den Hauptverursachern der Klimaerwärmung wäre ja auch ein kleiner Beitrag geleistet worden.

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