Mittwoch, 25. April 2007
Konsum! Konsum! Konsum!
felipe, 20:01h
Wroclaw erliegt dem allgemeinen Kaufrausch! Nichts wird mehr sein, wie es einmal war. Da, wo bis vor ungefähr einem Jahr noch ein angeblich sehr umfangreicher Wochenmarkt gelegen war, steht heute eine der neuen Shoppingmalls dieser doch so schönen Stadt. Zum Ende letzter Woche war es die "Pasaz Grunwaldzki", ab heute zudem noch die "Arkady". Ganz besonders Erstere, die Passage, kann sich dabei als der Tod jeglichen studentischen Lebens Wroclaws erweisen. Nur vierhundert Meter von dem Wohnheim entfernt, in welchem die Mehrheit der ausländischen Studenten lebt, hat sie eröffnet und bietet einfach alles. Klamotten noch und nöcher, Buchhanndlung, Lebensmittelmarkt, FastFood Ketten aller Herren Länder (vor allem eines Landes) und ein - im Augenblick noch nicht fertiggestelltes - "Multikino" mit 14 Sälen. Damit ist es nicht nur die größte Mall in der Stadt, sondern hat auch noch das größte Kino zu bieten. Allerdings haben sich die Betreiber schon mal schön zu Beginn selbst ins Bein geschossen, als sie es tatsächlich fertig brachten, noch am Tag vor der offiziell geplanten Eröffnung Radiospots auszustrahlen, die auf dieses Ereignis hinwiesen - nur um dann am nächsten Tag nicht zu öffnen! Damit nicht genug, nein! Man schaffte es sogar, erst zweieinhalb Wochen nach dem Termin zumindest die überwiegende Mehrheit der Geschäfte und die interne Technik soweit zu installieren, dass man eröffnen konnte. Mehrere kostspielige Klagen der Mieter liegen bereits gegen die Betreibergesellschaft vor.
Nun jedenfalls können alle Einwohner noch mehr shoppen. Noch mehr als ohnehin schon! Man weiß scheinbar gar nicht wohin mit dem Geld das man gar nicht hat. Steigerungen des Durchschnittslohnes und die besten Wirtschaftswachstumsdaten ganz Polens hin oder her: Es erscheint momentan nur schwer absehbar, wie viele dieser Zentren noch gebaut werden sollen. Vorerst müssen die bisherigen vier bzw. fünf in Wroclaw erst einmal reichen. Der bisherige (zumindest optische) Marktführer, die Galeria Dominikanska, könnte ganz schweren Zeiten entgegengehen. Viel kleiner als die neuen Malls und noch dazu mit nicht ganz so tollen Geschäften und einer ohnehin besonders unangenehmen Atmosphäre gesegnet, muss man dort wahrscheinlich noch viel stärker auf das Alleinstellungsmerkmal einer absoluten Zentrumsnähe setzen. Gegenüber der Glasfront der "Pasaz" (gesprochen "Pasasch") hat sie zumindest schon vor Wochen drei verdammt große Plakate an einem Wohnhaus angebracht mit der fast schon beruhigend klingenden Aufschrift: "Wir sind ganz in der Nähe!"
Nun jedenfalls können alle Einwohner noch mehr shoppen. Noch mehr als ohnehin schon! Man weiß scheinbar gar nicht wohin mit dem Geld das man gar nicht hat. Steigerungen des Durchschnittslohnes und die besten Wirtschaftswachstumsdaten ganz Polens hin oder her: Es erscheint momentan nur schwer absehbar, wie viele dieser Zentren noch gebaut werden sollen. Vorerst müssen die bisherigen vier bzw. fünf in Wroclaw erst einmal reichen. Der bisherige (zumindest optische) Marktführer, die Galeria Dominikanska, könnte ganz schweren Zeiten entgegengehen. Viel kleiner als die neuen Malls und noch dazu mit nicht ganz so tollen Geschäften und einer ohnehin besonders unangenehmen Atmosphäre gesegnet, muss man dort wahrscheinlich noch viel stärker auf das Alleinstellungsmerkmal einer absoluten Zentrumsnähe setzen. Gegenüber der Glasfront der "Pasaz" (gesprochen "Pasasch") hat sie zumindest schon vor Wochen drei verdammt große Plakate an einem Wohnhaus angebracht mit der fast schon beruhigend klingenden Aufschrift: "Wir sind ganz in der Nähe!"
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