Mittwoch, 27. September 2006
Erasmus? - Erasmus!
felipe, 22:32h
Viele Wege führen nach Wroclaw, aber einige scheinen länger zu sein als andere. Meiner beispielsweise dauerte gute neun Stunden. Von Gotha aus ist das schon mit die Beste Verbindung, bei der man sogar noch zweimal einen ICE benutzen konnte. Insgesamt viermal muss man dann innerhalb Deutschlands umsteigen - Erfurt, Leipzig, Dresden-Neustadt, Görlitz - bevor man mit einem polnischen Zug direkt ins schöne Wroclaw fährt. Die Landschaften, die die Bahn dabei durchfährt sind relativ dünn besiedelt, aber abgesehen von den vielleicht etwas weniger "gepflegt" aussehenden Häusern in den Dörfern unterscheidet sich nicht so viel von dem Bild, das sich vorher in Sachsen bot. Nur die Bahnhöfe werden häufiger, der Zug hält dementsprechend öfter und die Stationen selbst sehen noch so aus, wie man sie vor vielleicht dreißig Jahren zuletzt erneuert hat. Aber auch das ändert sich momentan auf dieser Strecke. Mit Geldern der EU wird ein neuer Schienenstrang Richtung Görlitz, tendenziell Dresden, verlegt. Irgendwann soll er mal Berlin, Dresden und Wroclaw verbinden. Dumm nur, dass die deutsche Seite, also Deutsche Bahn und Bundesverkehrsministerium von einem derartigen Projekt noch nicht so überzeugt zu ein scheinen. Denn für einen Schnellzug, wie der mit wie geplant mehr als 100 km/h die Städte verbinden soll, ist die Strecke von der Grenze bis nach Dresden nicht ausgelegt. Man könnte auch sagen: zu alt.
Anyway. Nach ungefähr vier Stunden beschaulicher Fahrt durch polnische Spätsommerlandschaft, die zugegebenermaßen sehr warm waren, erreichte der Zug Wroclaw Glówny (Hauptbahnhof). Gleich bei aussteigen lernte ich dann die erste deutsche Erasmus-Studentin kennen, die bezeichnenderweise im selben Abteil gesessen und sich köstlich amüsiert hatte, als ich von einer leicht extrovertierten alten Polin zugetextet wurde. Verstanden hatte ich nix, aber es ging wohl um eher allgemeine Probleme der Existenz und spezieller Tücken des polnischen öffentlichen Transportsystems unter der Annahme, man habe keinen gültigen Fahrschein dabei. Leider war der Schaffner nicht so geduldig wie ich und versuchte nicht einmal Desinteresse zu heucheln. Vielmehr blaffte er sie zwar an, schmiss sie aber trotzdem nicht raus. So war sie die ganze restliche Zeit ganz davon eigenommen, ihre Sachen aus den mitgeführten Plastiktüten auszupacken und in fast schon andachtsvoller - von Selbstgesprächen und kurzen aber heftigen Disputen mit dem Zugpersonal unterbrochener - Miene wieder einzupacken.
Abgeholt wurd ich am Bahnhof in Wroclaw von zwei der Tutorinnen, zusammen mit einer Gruppe weiterer Deutscher, die aus Richtung Berlin kamen. Auf dem Schild, dass die beiden uns abholenden Damen trugen stand schlicht ERASMUS. Unmissverständlich. Im Taxi ging's zum Wohnheim und dort erst mal in die Müh(l)en der Bürokratie. Als dann alles ausgefüllt war, was das Büro so an Formularen hergab, konnten wir wirklich unsere vorläufigen Zimmer beziehen.
Der Abend führte dann mit Kamila - einer der Tutorinnen - in die ersten Bars und zum lang ersehnten ersten polnischen Bier eit langer Zeit! Lecker und viel besser als in Deutschland, weil nicht so herb sondern kräftiger und ein wenig süßlicher. Ein ziemlich guter erster Eindruck also!
Anyway. Nach ungefähr vier Stunden beschaulicher Fahrt durch polnische Spätsommerlandschaft, die zugegebenermaßen sehr warm waren, erreichte der Zug Wroclaw Glówny (Hauptbahnhof). Gleich bei aussteigen lernte ich dann die erste deutsche Erasmus-Studentin kennen, die bezeichnenderweise im selben Abteil gesessen und sich köstlich amüsiert hatte, als ich von einer leicht extrovertierten alten Polin zugetextet wurde. Verstanden hatte ich nix, aber es ging wohl um eher allgemeine Probleme der Existenz und spezieller Tücken des polnischen öffentlichen Transportsystems unter der Annahme, man habe keinen gültigen Fahrschein dabei. Leider war der Schaffner nicht so geduldig wie ich und versuchte nicht einmal Desinteresse zu heucheln. Vielmehr blaffte er sie zwar an, schmiss sie aber trotzdem nicht raus. So war sie die ganze restliche Zeit ganz davon eigenommen, ihre Sachen aus den mitgeführten Plastiktüten auszupacken und in fast schon andachtsvoller - von Selbstgesprächen und kurzen aber heftigen Disputen mit dem Zugpersonal unterbrochener - Miene wieder einzupacken.
Abgeholt wurd ich am Bahnhof in Wroclaw von zwei der Tutorinnen, zusammen mit einer Gruppe weiterer Deutscher, die aus Richtung Berlin kamen. Auf dem Schild, dass die beiden uns abholenden Damen trugen stand schlicht ERASMUS. Unmissverständlich. Im Taxi ging's zum Wohnheim und dort erst mal in die Müh(l)en der Bürokratie. Als dann alles ausgefüllt war, was das Büro so an Formularen hergab, konnten wir wirklich unsere vorläufigen Zimmer beziehen.
Der Abend führte dann mit Kamila - einer der Tutorinnen - in die ersten Bars und zum lang ersehnten ersten polnischen Bier eit langer Zeit! Lecker und viel besser als in Deutschland, weil nicht so herb sondern kräftiger und ein wenig süßlicher. Ein ziemlich guter erster Eindruck also!
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